Dezember 2014
Bild: Phalaenopsis (Rispenorchidee)
Anscheinend bereiten sich, die vor meinem Fenster des Arbeitszimmers stehenden etwa 60-jährigen mächtigen Pflanzen des immergrünen Schneeballs schon auf die Klimaerwärmung vor. Sie blühen jetzt im November! Auch im Mai, wie es sein sollte, haben sie geblüht. Wie wird die Maiblüte im Jahr 2015?
Jetzt, Lust auf blühende Pflanzen!
Ein Blick aus dem Fenster zeigt es – der Winter ist da! Zwar gibt es nur in höheren Lagen Schnee, aber Laubbäume und Laubgehölze ragen ihre kahlen Äste in einen grauvernebelten Himmel. Gärtner
und Baumschulen stellen auch in dieser Jahreszeit blühende Pflanzen für uns bereit, um die dunklen Wochen erträglich zu machen. Einige an Wintertemperaturen widerstandsfähige Pflanzen blühen im
Freien. Die sehr beliebten Christrosen in verschiedenen Sorten. Als Zimmerpflanzen sind sie nicht geeignet und sollten nach kurzer Zeit in einem kühlen Raum gehalten werden. Wenn es wärmer wird
kommen die Pflanzen ins Freie. Im Garten beginnt der Winterschneeball (Viburnum farreri) zu blühen, die Zaubernuss (Hamamelis intermedia) ab etwa Jänner / Februar. In unserem unmittelbaren
Umfeld erwärmen helle Blüten das Herz. Besonders beliebt sind Orchideen mit ihren auffallend, lang anhaltenden exotischen Blüten. Eine der heute pflegeleichtesten ist die Phalaenopsis. Licht,
Wärme und Luftfeuchtigkeit sind für das Gedeihen der Orchideen wichtig. Für ein optimales Kleinklima mit genügend Luftfeuchtigkeit sorgen Wasserschalen unter den Töpfen. Phalaenopsis sind
anspruchslos in der Pflege. Licht und Temperaturen von 18 Grad Celsius nachts und 20 Grad Celsius tagsüber, wöchentlich einmal gießen und alle zwei Jahre frische Orchideen-Erde sorgen für ein
reichhaltiges Blühen. In vielen leuchtenden Farben zeigen sich die Blüten dieser Orchideen-Art. Unvergleichlich, ohne Konkurrenz erfreuen seit Jahrzehnten die leuchtend roten Hochblätter des
Weihnachtssterns (Euphorbia pulcherrima). Es gibt bereits Sorten mit weißen, rosa, gefleckten und gestreiften Hochblättern und sogar als Stämmchen gezogene Pflanzen. Der Weihnachtsstern
bevorzugt eine Temperatur von 18 Grad C bis 20 Grad C und einen hellen Standort. Ein Rückschnitt bis auf ein Drittel nach dem Verblühen bringt neue Triebe mit schönem hellen Laub. Sehr dankbar
und nicht aufwendig in der Pflege sind viele Arten von Bromelien. Diese schätzen es warm, werden in dem von den Blättern gebildeten Trichter gegossen und auch in die Erde. Die Blüten halten
lange. Nach dem Abblühen bilden sich seitlich Kindeln. Zu den Bromelien zählen Vriesea, Aechmae, Guzmania, Billberia, Tillandsia u.a. Wieder im Kommen ist der Weihnachtskaktus (Schlumbergia).
Die Erde von diesem Kaktus sollte nie austrocknen, zu viel Feuchtigkeit verursacht Wurzelfäule. Verlangt etwas Fingerspitzengefühl beim Gießen. Standort – keine direkte Sonne, Temperatur im
Winter 10 – 15 Grad C.
Wohl zu den schönsten Winterblühern und eher für einen kühlen Standort zählen Azaleen und Alpenveilchen (Cyclamen). Azaleen sollen bei einer Temperatur von 18 Grad C und hellem Standort
gehalten werden. Feuchtigkeitsanspruch ist während der Blüte hoch, aber zu viel verursacht Wurzelfäule. Alpenveilchen werden in vielen Sorten angeboten, die Blattzeichnungen sind fast immer
sehr schön. Sie lieben einen hellen, nicht zu lufttrockenen Standort mit Temperaturen von 15 Grad C. Luftfeuchtigkeit ist bei Cyclamen für ein langes Blühen lebensnotwendig. In der warmen
Jahreszeit gedeihen sie an einem halbschattigen Platz im Freien.
Fast alle Baumschulen bieten in den Winterwochen neben Freilandpflanzen im Container auch blühende Topfpflanzen an. Überzeugen Sie sich rechtzeitig von dem vielseitigen, prächtigen Angebot.
Bereiten Sie Ihren Lieben und auch sich selbst Freude mit den farbenfrohen Blüten.
Rasen noch einmal mähen?
Um diese Jahreszeit ist es allerdings nicht mehr üblich, aber die warme, feuchte Witterung hat die Gräser noch erheblich wachsen lassen. Ein Mähen ist in manchen Gärten noch vor dem Schneefall nötig, um die Gräser kurz über den Winter kommen zu lassen.
Im Obstgarten
Überzeugen Sie sich, dass alle Obstmumien aus den Kronen der Obstbäume entfernt wurden. Mit einen Weißanstrich, der fertig im Handel erhältlich ist, die Stämme bestreichen, um Frostschäden zu verhindern. Ribiselsträucher zusammenbinden. Mit dem Baumschnitt nicht zu früh beginnen. Ein früher Rückschnitt bewirkt einen starken Austrieb im nächsten Jahr, welcher vielleicht nicht erwünscht ist. Ein Schnitt Ende des Winters (Februar – März) auch noch im April bringt einen schwachen Austrieb.
Pflanzenschutz
Buchsbaumzünsler im Winter bekämpfen. Auch im Winter sind die Buchsbaumpflanzen auf Befall zu kontrollieren. In einem weißen Gespinst überwintern die Raupen im Inneren der
Pflanzen. Entdecken Sie solche, sind diese herauszuschneiden. Auch in kalten Wintern überleben die Raupen und beginnen bei Temperaturen ab 12 Grad C mit der Fraßtätigkeit.
Thujen – Borkenkäfer Ein Auftreten dieses Schädlings wurde vermehrt durch späten Käferbefall beobachtet. Absterbende Triebe, die an der Basis abbrechen und herunterhängen
zeigen einen Befall an. Eine Bekämpfung ist nur zur Flugzeit der Käfer im April/Mai und im Juli möglich. Befallene Triebe abscheiden und vernichten
Kirschessigfliege ein neuer Schädling. Dieser neue Schädling aus Asien hat in diesem Jahr im Wein- und Obstbau vermehrt Schäden verursacht. Bisher sind keine wirksame
Bekämpfungsmaß-nahme möglich. Sie werden sobald als möglich über neue Erkenntnisse informiert!
Winterschutz für Kübelpflanzen im Freien. Im Handel erhältliche Vlieshauben sind optimaler Schutz der Kronen für Hochstammrosen und nicht ganz winterharten Laubgehölzen in
Kübeln. Die Töpfe sind ebenfalls als Schutz der Wurzeln vor Frostschäden zu ummanteln. An warmen Tagen für Feuchtigkeit sorgen.
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