Februar 2018
Im Februar beschäftigen wir uns mit einem Thema, mit dem sich fast alle Gartenbesitzer schon einmal auseinander gesetzt haben: mit den Hecken.
Hecken im Garten
Die Einsatzmöglichkeiten einer Hecke sind so vielfältig wie deren Formen. Für den Gartenraum kann mit einer Heckenbepflanzung Struktur und Ordnung in den Gartenraum gebracht werden. Größere
Hecken bieten Sichtschutz während Natur- und Naschhecken die biologische Artenvielfalt im Garten erhöhen. In der Landwirtschaft hatte die Hecke ursprünglich eine wichtige Funktion, sie wurde
als Umzäunung für landwirtschaftliche Flächen sowie zur Futtergewinnung genutzt. Mit der fortschreitenden Zeit gewann die Hecke zunehmend an Bedeutung zur Abgrenzung von Grundstücksgrenzen. In
den Gärten ersetzte die Hecke den Zaun und gewann zunehmend an Bedeutung als Sichtschutz. Da die Gesellschaft damals auf Brennholz angewiesen war, wurden Hecken regelmäßig zur
Brennholzerzeugung geschnitten. Im modernen Garten ist diese wirtschaftliche Funktion der Hecke nicht mehr relevant. Daher ist eine regelmäßige Heckenpflege notwendig. Typische Heckenpflanzen
in Mitteleuropa sind die Hainbuche (Carpinus betulus), Rotbuche (Fagus sylvatica) , Eibe (Taxus baccata), Kornelkirsche (Cornus mas), Liguster (Ligustrum),Weißdorn (Crategus), Berberitze
(Berberis).
Nadelhölzer als Heckenpflanzen
Im alpinen Raum sind Hecken aus Nadelhölzern beliebt. Diese glänzen durch verschiedene positive Eigenschaften. Sie sind schnellwachsend, immergrün, unkompliziert und bilden verlässliche Barrieren für Sichtschutz und die Raumeinteilung. Drei typische Vertreter für Hecken aus Nadelhölzern sind Wacholder (Juniperus), Fichten (Picea) und der Lebensbaum (Thuja). An sonnigen Standorten mit leichten sandigen Böden eignet sich der Wachholder. Er ist mit einer breiten Auswahl verfügbar, für Hecken werden Säulenformen verwendet. Eine pflegeleichte Hecke kann mit der Fichte gebildet werden. Der Pflanzabstand bestimmt wie dicht die Hecke gebildet wird. Fichtenhecken können mit einem Pflegeschnitt geformt oder natürlich belassen werden. Die Thuje gilt als eine der beliebtesten Nadelbäume für Hecken. Sie überzeugt mit schnellem dichten Wachstum und satter grüner Farbe. Dafür benötigt sie aber viel Sonne. Die Thuje ist empfindlich gegenüber Trockenheit und sollte bei längeren Trockenperioden zusätzlich gegossen werden.
Heimische Gehölze im Trend
Heimische Gehölze bieten die willkommene Möglichkeit auch im privaten einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt in der Natur zu machen. Sie liefern akzeptierten Lebensraum sowie Nahrung
und Schutz für heimische Tiere und Insekten. Welches Ausmaß ein vielfältiger Garten in seiner Artenvielfalt erreichen kann zeigt eine Studie aus Großbritannien. In einem Garten in der
englischen Stadt Leicester dokumentierte die Besitzerin Jennifer Owen 30 Jahre lang akribisch, welche Tier- und Pflanzenarten sie in ihrem Garten fand. Sie veröffentlichte ihre Ergebnisse in
dem Buch und kam in diesem auf beeindruckende Zahlen. Über 470 Pflanzenarten, rund 2.000 Insektenarten, 138 wirbellosen Tieren wie Würmern und Tausendfüßlern sowie 64 Wirbeltierarten, darunter
rund 50 Vogelarten tummelten sich auf ihrem Gelände. Dabei steht dieser Hausgarten in einer Großstadt. Hecken und andere Gehölzpflanzungen tragen dazu bei, dass die Artenvielfalt auch in
Städten oft überraschend groß ist. In unseren Ballungsräumen werden Bäume und Sträucher zwar häufig mit dem Ziel gepflanzt, das Umfeld von Gebäuden zu verschönern und aufzuwerten, doch dies ist
zugleich für Vögel und andere kleine Tiere in der Stadt nützlich. Am Land profitieren Tiere ebenfalls von artenreichen Gärten. Beerensträucher und Gehölze mit Früchten bieten Nahrung während
Hecken und große Bäume Lebensraum für Vögel und Insekten schaffen. Auch Brachflächen bieten ein Rückzugsgebiet für viele Lebewesen. Bei Insekten wie Bienen und Schmetterlingen ist ein stetes
Angebot an blühenden Futterpflanzen sehr wichtig. Mit einem abwechslungsreich und tierfreundlich bepflanzten Garten kann jeder Pflanzenfreund einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten und
bereichert gleichzeitig sein eigenes Umfeld.
Im Bundesland Tirol beschäftigt sich das Projekt „Heimische Gehölze für den Garten” damit Hausgärten naturfreundlicher zu Gestalten. Eine Hilfestellung soll diese Tabelle geben, aus der der
Pollen und Nektarwert für Bienen, die Früchteverwertbarkeit für den Gartenbesitzer und der Beitrag als Lebensraum für Vögel von verschiedenen Gehölzen dargestellt wird:
http://www.gruenes-tirol.at/heimisch-pflanzen/pflanzen/heimisch-pflanzen0/
Eine Hecke für Genießer – Die Naschhecke
Beeren- und Obsthecken sind besonders förderlich für die Artenvielfalt Neben den grundsätzlichen Funktionen einer Hecke, sie geben einen Sichtschutz und bilden eine Abgrenzung von den
Nachbargrundstücken, locken sie Insekten an, bieten Nistmöglichkeiten und Futter für Vögel und bereichern uns mit diversen Früchten. Für Obsthecken gibt es eine Vielzahl an verfügbaren
Pflanzen. So können alle gängigen Obstarten (Apfel, Birne, Zwetschke, Pfirsich) als Spalier, Säulenform oder Spindel verwendet werden. Eine weitere zunehmend an Popularität gewinnende Variante
ist die Beerenhecke. Neben großwachsenden Johannisbeeren kommen hier auch der Sanddorn, der Holunder sowie die Apfelbeere zum Einsatz. Auch die Mispel findet sich in beiden Varianten. Wichtig
ist, dass bei der Auswahl der Sorten und der Pflanzen darauf geachtet wird, dass das Pflanzmaterial nicht zu starkwüchsig ist. Lokale Gärtnereien verfügen zu dem meist über das notwendige
Wissen, welche Sorten, Beeren- und Obstarten für Ihre Region typisch sind und sich daher für das Anlegen einer standortangepassten Naschhecke eignen würden.
Den Gartentipp finden Sie hier zum Download: Download: gartentipp22018.pdf (173.19 KB)
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