April 2018
Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Ribisel, ... die bunte Beerenvielfalt erfreut sich steigender Beliebtheit im Garten. Der Gartentipp im April widmet sich diesem Angebot.
Beeren im Garten
Beeren genießen im der Ernährung eine hohen Anerkennung. Sie sind vielfältig, geschmacksintensiv und gesundheitsfördernd. Der Anbau von eigenen Beeren ist ein kulinarischer Luxus, denn die im
Handel zu gutem Geld angebotenen regulären Beeren können nur selten mit dem Geschmackserlebnis aus der eigenen Produktion mithalten. Als Wildpflanzen sind die meisten Beeren zudem recht
pflegeleicht. Brombeer-, Ribisel- und Himbeerstauden müssen nur an einem guten Standort positioniert werden.
Dabei ist es wichtig, dass die Brombeerstaude wettergeschützt ist. Am besten wäre es, wenn sie durch ein Vordach geschützt ist, denn Brombeeren, die häufig durch den Regen feucht werden, neigen
zu Krankheiten und Verpilzung. Die Ribisel ist wetterfest, freut sich jedoch über humosen reichhaltigen Boden. Regelmäßige Kompostgaben sichern die Nährstoffversorgung, denn die Ribisel ist ein
Flachwurzler. Mit der Zeit veraltet die Staude zudem. Das Entfernen der alten Triebe haucht ihr jedoch wieder neues Leben ein. Himbeeren können für Ihre Besitzer eine Herausforderung
darstellen. Denn sie sind besonders empfindlich auf schlechte Bodenverhältnisse, hohe Niederschlagsmengen und diverse Krankheiten. Eine simple Möglichkeit um sich viele Probleme zu ersparen ist
der Einsatz von Herbsthimbeeren. Sie sind unkomplizierter und werden im Herbst abgemäht, so dass sie wenig Probleme mit Krankheiten hat. Beeren sind ein wesentliches Fundament des modernen
Nutzgartens. Sie sind sowohl im rohen als auch im veredelten Zustand eine Luxusware, die für jeden Hausgärtner mit ein wenig Arbeit erschwinglich ist.
Erdbeeren im Garten
Die Erdbeere ist eine populäre Beerenpflanze, die in vielen Hausgärten anzutreffen ist. Werden Erdbeeren für eine
Periode angebaut, so nutzt man einen Abstand von 30 bis 40 cm. Bei mehrjährigen Anlagen kann der Abstand je nach Wachstum der Sorte bis zu 100 cm betragen. Im Vergleich zu anderen Beerenstauden
sind Erdbeeren eher pflegeintensiv. Neben dem Unkrautjäten, Wasser- und Düngergaben, wird auch oft ein Vogelschutz benötigt. Düngermaßnahmen lassen sich durch eine ca. 1 cm hohe Kompostschicht
im Frühjahr durchführen. Um faulende Blüten zu verhindern werden die Pflanzen mit Stroh unterlegt. Diese sollte allerdings erst so spät wie möglich gelegt werden, da sie die Bodenerwärmung
reduziert. Ein guter Zeitpunkt ist zur Erdbeerblüte, wenn die Stängel in den Himmel ragen. Mit der ersten Ernte beginnt das Schlemmen im Garten. Wichtig ist, dass die gepflückten Beeren nicht
mehr weiterreifen. Daher sollten nur reife und ausgeprägte Früchte geerntet werden. Bei gekauften Erdbeeren sollte auf die Herkunft geachtet werden. Erdbeeren aus West- und Südeuropa haben
lange Transportwege hinter sich. Neben den Auswirkungen auf die dortige Umwelt leidet hier auch oft der Geschmack. Beim Kauf von Erdbeeren aus der Region empfiehlt sich eine sofortige Einnahme.
Denn selbst im Kühlschrank halten Erdbeeren kaum länger als 3 Tage. Für viele Beerengärtner ist der Genuss der Ersten selbstgeernteten Himbeere ein ganz besonderer Moment. Wer Erdbeeren mit
höherer Festigkeit haben möchte sollte auf Spättragende Sorten zurückgreifen.
Wohlschmeckende Himbeeren
Sobald im Frühjahr wieder trockeneres und wärmeres Wetter eintritt, ist die Zeit geeignet, eine Himbeerhecke anzulegen. Dabei
empfehlen sich Herbstsorten, deren Früchte von August bis in den Oktober hinein reifen. Außerdem haben Herbstsorten grundsätzlich weniger Probleme mit Krankheiten und Schädlingen. Der Vorteil
dieser spättragenden Sorten ist der, dass alle Triebe im Herbst abgeschnitten werden. Die Pflanze treibt dann auch auf den neugebildeten Ruten ihre Früchte. Empfehlenswert wäre hier z.B. die
Sorte „Autumn Bliss (Blissy)“, der die Wurzelfäule nichts anhaben kann und die aufgrund ihrer Robustheit und Anspruchslosigkeit gute Ernten bringt. Bei Sommersorten werden die abgetragenen
Ruten nach der Ernte bodennah abgeschnitten und entfernt. Die bereits vorhandenen Jungtriebe werden stehen gelassen und aufgebunden. Sie reifen über den Winter aus und tragen im kommenden Jahr
die neuen Blüten und Früchte. Allgemein liebt die Himbeere helle Standorte mit einem humosen, tiefgründigen, warmen und leicht sauren Boden der über genügend Feuchtigkeit verfügt. Stauende
Nässe oder zu hohen Kalkgehalt mögen sie überhaupt nicht. Sie reagieren dann mit Blattchlorose und den schon oben erwähnten Krankheiten. Um dem lästigen Unkrautjäten entgegenzuwirken empfiehlt
es sich im Hausgarten eine Mulchschicht aus Rasenschnitt anzulegen. Das spart Platz auf dem Kompost und sorgt sogar für eine kleine Düngung der Pflanzen. Wer bereit ist auf all die Ansprüche
rund um den Boden und die Pflege der Himbeerpflanze einzugehen, den belohnt der Strauch mit einer Vielzahl an wohlschmeckenden und gesunden Früchten.
Naschen und Verarbeiten
Beeren im Garten laden zum Naschen und genießen ein. Bei begrenzten Erntemengen kann es sich aber lohnen, den Verbrauch der Ribisel ein wenig vorzuplanen. Denn je länger die verlockenden Beeren am Strauch hängen, umso weniger Pektin kann sich in ihnen finden. Dieses wird für das Konservieren der Vitamine beim Einkochen benötigt. Daher wird für die Marmeladen- und Geleeproduktion bereits vor der Vollreife geerntet. Beim Verarbeiten kann der Stiel übrigens mitgekocht werden. In ihm befindet sich wertvolle Gerbsäure. Sie hilft dem Aroma, seine volle Entfaltung zu erzeugen. Wer seine Ribisel lieber im Garten vor Ort vernascht darf ruhig auf die Vollreife warten. Je länger die Beeren der Ribisel Zeit zum Reifen haben, umso süßer werden sie nämlich! Für die Beurteilung der Reife gibt es einen kleinen Trick. Mit zunehmender Reife werden Beeren auch mehr lose. Fallen Ihnen die Beeren beim Pflücken buchstäblich in die Hand, so sind sie in der Vollreife. Jetzt hat die Beere den vollen Nascheffekt. Der Lagereffekt ist allerdings stark eingeschränkt. Durch die erhöhte Druckempfindlichkeit müssen die vollreifen Beeren gleich nach der Ernte vernascht werden. Wie üblich haben die Farben der Ribisel wieder Vor- und Nachteile für ihre Verwendung. Rote und weiße Ribisel eignen sich wunderbar zum Vernaschen aber auch für Torten, Kuchen und Desserts. Die schwarze Ribisel schmeckt roh etwas herb. Daher wird sie meisten für die Saft- und Marmeladenproduktion bevorzugt.
Hier finden Sie den Gartentipp zum Download: Download: gartentipp4_18.pdf (121.83 KB)
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