Mai 2018
Beerenobst Teil 2! Auch im Mai widmen wir uns im Gartentipp den Beeren. Viele Beerenarten sind als Superfood in aller Munde und diese wachsen auch sehr gut in der Beerenhecke.
Gesundheitstrend Beerenobst
Beerenobst ist eine wahre Quelle für Kraft und Gesundheit. Schon seit Jahrtausenden sind Beeren auf dem Speiseplan der Menschen in Europa und der restlichen Welt. Grundsätzlich weisen alle Beerenarten einen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen auf. Dazu kommt ein hoher Gehalt an Vitamin C und besonders bei roten Beeren die wichtigen Vitamine A und E. Viele Beeren verfügen über Gerbstoffe, welche sich positiv auf unsere Verdauung auswirken. Naturgepresste Säfte aus Him- und Johannisbeeren aber auch der Aroniabeere sind wahre Gesundheitsbomber. Himbeeren sind bekannt für ihre verdauungsfördernde Wirkung, die Johannisbeere hingegen stärkt unsere Immunkräfte und unterstützt mit ihren roten Farbstoffen die Reinigung des Blutes. Die noch relativ unbekannte Aroniabeere kombiniert die Wirkung von Himbeeren und Johannisbeeren. Wer sich mit ihren bitteren und adstringierenden (zusammenziehend) Geschmack anfreunden kann profitiert von einer optimierten Verdauung, erhöhtem Wohlbefinden und einer strotzenden Gesundheit. Momentan tauchen immer mehr exotische Früchte aus Asien in den Regalen unserer Märkte auf. Ein gutes Beispiel wäre die Goji-Beere. Diese kleine rote Beere wächst auf einem anspruchslosen Strauch, in der traditionellen chinesischen Medizin werden sie seit mittlerweile 6000 Jahren verwendet. Westliche Wissenschaftler konnten bei der Analyse der Beere ihre zellschützende Wirkung bestätigen. Der tägliche Verzehr weniger Beeren führt bereits zu einem Anstieg der weißen Blutkörperchen. Durch die Stärkung der Körperpolizei werden unser Organismus fit und das Immunsystem gestärkt. Durch die Wiederentdeckung des Gesundheitswertes von Beeren erleben wir momentan eine Renaissance der Beerenkultur in unseren Hausgärten.
Exotische Beere aus Fernost – Die Gojii Beere
Bei der Kultivierung der Gojii Beere gibt es viele Sichtweisen von diversen Gartenbesitzern. Häufig klagen Besitzer, dass die Pflanze keine Beeren erzeugt bzw. unkrautartig wuchert. Tatsächlich
wird die exotische Pflanze zu einer Herausforderung für unwissende Gärtner. Denn die Goji-Beere ist nicht nur anspruchslos, sondern wuchert auch sehr stark. Ähnlich wie beim Bambus wird die
Verwendung einer Wurzelsperre empfohlen, diese sollte mindestens 70 cm in den Boden ragen und aus Kunststoff oder Metall bestehen. Die Kultivierungsform der Goji Beere ist noch umstritten.
Manche Gärtner schneiden die Pflanze jährlich zurück, andere selektieren 5 bis 6 Triebe pro Pflanze und schneiden diese über einen Zeitraum von 2 Jahren, um praktische Verzweigungen
hervorzubringen. Zwischen den Pflanzen sollte ein Mindestabstand von etwas über einem Meter eingehalten werden, da die Goji-Beere bis zu einem Meter breit und zwei Meter hoch werden kann. Der
Standort sollte sonnig und der Boden locker sein. Im ersten Jahr gibt es einen erhöhten Wasserbedarf. Nachdem sich die Wurzeln der Beere etabliert haben ist sie jedoch recht anspruchslos.
Insgesamt dauert es mindestens 3 Jahre, bis die ersten Beeren gebildet werden. Wer sich dieser Herausforderung nicht stellen möchte kann die Gojii Beere inzwischen bei den meisten
Lebensmittelhändlern als getrocknete Beere erwerben.
Bewährtes heimisches Beerenobst – Die Ribisel
Durch den modernen Nutzgarten wird das Thema Beeren zunehmend interessanter. Ein seit Jahrzehnten populärer Beerenstrauch ist die
Ribisel welche im Hochdeutschen auch als Johannisbeere bezeichnet wird. Sie ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) und umfasst weltweit ca. 160
Sorten. Nicht alle Arten werden als Obstpflanzen genutzt. Es gibt auch reine Ziervarianten. Johannisbeeren sind in der Lage auch an schlechten Standorten zu gedeihen. Je mehr Sonne und
fruchtbaren Boden mit Humus sie vorfinden, umso besser fällt ihr Ertrag aus. Diese Früchte sind dann auch etwas süßer, während Beeren aus dem Schatten eine Spur saurer schmecken. Johannisbeeren
sind Flachwurzler. Daher können sie durch Zugabe von etwas Kompost rund um den Strauch optimal gedüngt werden. Die beste Pflanzzeit für Ribiseln ist im Herbst, denn sie neigen dazu frühzeitig
auszutreiben. Bei Auspflanzungen im Frühjahr müsste dies sehr zeitig erfolgen. Containerware mit Erdballen können ganzjährig (außer bei Frost im Winter) eingepflanzt werden. Wichtig ist es,
dass schwarze Sorten eine Hand breit tiefer im Boden eingesetzt werden, während rote Sorten nur ein Hauch tiefer gesetzt werden sollten. Für die Pflanzung wird die Erde gelockert (einen Spaten
tief). Zur Bodenverbesserung kann Kompost beigemischt werden. Beim Kauf der Pflanzware reichen fünf bis sieben Triebe völlig aus. Wichtig ist, dass beschädigte Wurzeln vor der Pflanzung zurück
geschnitten werden. Nach der Pflanzung erfolgt der Pflanzschnitt. Jetzt werden bis auf die stärksten 6 Triebe alle Übrigen entfernt. Die kommenden 2 Jahre wird dieser Schnitt im Spätwinter
wiederholt. Ribiseln eignen sich hervorragend, um den Raum in einem Garten zu gestalten. Ob als Abgrenzung von Bereichen, Abschirmung des Kompostes oder als kleines Nutzelement an der Hauswand,
der Beerenstrauch macht mit seinen vielen kleinen, zum Naschen einladenden Beeren immer ein gutes Bild.
Wissenswertes
- Rote Ribiseln haben zwar deutlich weniger Vitamin C als schwarze. Dafür haben sie deutlich mehr Zitronen-, Apfel, und Weinsteinsäure sowie Pektin. Dadurch eignen sie sich besser für die Verarbeitung durch Kochen, da ihre Vitamine besser erhalten bleiben.
- Bei der Pflanzung benötigen schwarze Ribiseln bis zu 200 cm und rote Ribiseln ca. 180 cm Pflanzabstand.
- Alle Ribisel haben eine gemeinsame Traubenform, wachsen an kurzen Stielen bzw. Rispen und verbergen in ihrem Fruchtfleisch unzählige kleine Kerne. Unterschiede bestehen vor allem in den
jeweilige Farben, die sich in drei Gruppen einteilen: hell- bis dunkelrot, unklar bis weiß oder nachtblau bis schwarz.
- Rote Ribisel schmecken säuerlich bis sauer; schwarze Ribisel haben weniger Säure und fallen stattdessen durch ein ziemlich herbes und leicht bitteres Aroma auf. Die weißen Beeren ähneln geschmacklich den Roten, sind aber deutlich süßer.
- Rote und weiße Ribisel werden ab Mitte bis Ende Juni geerntet, schwarze Johannisbeeren brauchen etwas länger und werden zwischen Juli und Anfang August geerntet.
Den Gartentipp Mai 2018 finden Sie hier zum Download: Download: mai2018.pdf (126.07 KB)
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